Der Heilige Martin, verleiht unserer Martinskirche ihren Namen.
Es ist der Martin, der seinen Mantel teilt und an den der Martinstag am 11.11. erinnert.
Als Martin von Tours, der von 316/317 bis 397 lebte wurde in einer Provinz im römischen Reich geboren und lernte schon als Kind Latein. Er wuchs in einem unchristlichen militärischen Elternhaus auf. Jedoch bekam er mit 10 Jahren Taufunterricht, weil er sich selbst dazu entschieden hatte. Seine Taufe feierte er allerdings erst 351, also mit 35 Jahren. Zuvor hatte er 25 Jahre Militärdienst absolviert.
Im Jahr 356 verweigerte er dann seinen Dienst im Militär und kümmerte sich um Hilfebedürftige. Er spendet von seinem eigenen Kriegersold, was er selbst nicht unbedingt brauchte. Er teilte seinen Mantel mit einem Bettler und in der Nacht erschien im Christus im Traum, der zu ihm sagte: „Du hast mich gekleidet.“ Martin sieht sich ab sofort als Soldat Christi, der an der vordersten Front kämpft, jedoch ohne Waffen. Nach seiner Entlassung aus dem militärischen Heer ging er ins Kloster von Hilarius, um dort von ihm die Priesterweihe zu empfangen. Er übernahm seinen theologischen Grund-gedanken, dass Christus der wahre Gott sei. Er wird Bischof von Tours und gründet dort ein neues Kloster. Seit ca. 380 wurde das Christentum aufgrund seiner Bemühungen als Staatsreligion dort anerkannt.
Historisch erwähnt:
Zwischen 500 und 750 n. Chr. Wurde wahrscheinlich die erste Martinskirche in Söhnstetten gegründet.
Der erste schriftliche Hinweis auf eine Kirche und Gemeinde in Söhnstetten stammt von 1243. Leider gibt es keine Spuren mehr von dem damaligen Kirchengebäude, da es vermutlich einem Brand im 30-jährigen Krieg (wahrscheinlich 1634) zum Opfer gefallen ist, als auch das gesamte Dorf Söhnstetten verbrannte und ausgelöscht wurde.
Die Neubesiedlung von Söhnstetten beginnt 1660 und 6 Jahre später wurde die Kirche wieder aufgebaut. Um 1840 war die Kirche jedoch vor dem Verfall bedroht.
Schließlich wurde 1853 begonnen eine neue Kirche zu bauen, die nach staatlichen Vorgaben Platz für 800 Menschen haben soll. Nach 3 Jahren, also am 25. Mai 1856 wurde die neue Martinskirche mit einem großen Fest eingeweiht.
Die Martinskirche wurde 1856 gebaut.
Ein imposantes Gebäude mit weißen Kalkstein und orangefarbenem Sandstein.
Mit ihren 800 Sitzplätzen ist sie ein Zeichen für den damals erstarkenden Adel. Die Herzoge wurden Könige und die wollten ihre Macht und ihren Reichtum mit dieser königlichen Kirche darstellen.
Die Martinskirche ist als Basilika gebaut. Ein mittiger und geradliniger Zugang führt vom großen Kirchenportal zum Altar. Dort im Chorraum, wo der Altar steht, stand in den gleichgebauten Königshallen der Thron des Kaisers.
Die drei symbolischen Zeichen Altar, Taufstein und Kanzel sind unübersehbar und stehen für das Abendmahl, die Taufe und die Predigt. Die wichtigsten Elemente eines evangelischen Gottesdienstes.
Der neo-romanische Bau der Kirche wendet sich ab von einem schweren und dunklen Inneren und bringt Licht in die Kirche. Hohe helle Fenster und einfach gehaltene gerade Säulen, die mit Rundbögen enden, tragen die Empore an der Süd- und Westseite der Kirche.
Namen und Beschriftungen auf den alten Kirchenbänken erinnern noch an das Jahr 1911, in dem die Plätze ausgeschrieben und auf Lebenszeit verkauft wurden, womit die Gemeindemitglieder ihren eigenen Platz in der Martinskirche hatten.